AUC HISTORIA UNIVERSITATIS CAROLINAE PRAGENSIS
AUC HISTORIA UNIVERSITATIS CAROLINAE PRAGENSIS

Časopis AUC Historia Universitatis Carolinae Pragensis s podtitulem „Příspěvky k dějinám Univerzity Karlovy“ je periodikum věnované nejen historii pražské univerzity, ale i dějinám vzdělanosti a studentského hnutí v českých zemích. Časopis vycházející od roku 1960 v rámci univerzitní řady Acta Universitatis Carolinae přináší také materiálové studie uveřejňující původní historické prameny (všechny stati jsou opatřeny cizojazyčnými, zpravidla německými a anglickými souhrny). Časopis otiskuje pravidelně recenze a anotace prací k dějinám vzdělanosti a kroniku badatelské činnosti.

Dlouhodobou archivaci digitálního obsahu časopisu zajišťuje Portico.

AUC HISTORIA UNIVERSITATIS CAROLINAE PRAGENSIS, Vol 54 No 2 (2014), 105–125

Problémoví elegáni. Arabští studenti v Praze v 50. a 60. letech 20. století

[The Restless Dandies: Arab Students in Prague in 1950s and 1960s]

Daniela Hannová

zveřejněno: 23. 03. 2016

Abstract

The Restless Dandies: Arab Students in Prague in 1950s and 1960s This article focuses on the phenomenon of students from the so-called less developed countries in communist Czechoslovakia, specifically Arab students in the 50s and 60s of the twentieth century. After a brief introduction highlighting the possible methodological approaches the attention is shifted towards cultural agreements and forms of studies in Czechoslovakia. The aspects of arriving abroad, preparatory language courses, accommodation in Prague, studying, everyday life of Arab students in Czechoslovakia and the conflicts they had faced are analyzed in the following part. The problem of Arab student adaptation to the new environment and troubles caused by cultural differences are illuminated in the framework of these thematic sections. Problematische Gecken. Arabische Studenten im Prag der 1950er und 1960er Jahre Der Beitrag beschäftigt sich mit der Problematik der arabischen Hochschüler in der Tschechoslowakei der 1950er und 1960er Jahre. Zur Einführung werden das Konzept des Bildes vom Anderen und die Orientalismus- Theorie als mögliche methodologische Zugänge zum eigentlichen Thema vorgestellt. Gleichzeitig werden anhand von Archivquellen konkrete Beispiele für die Interpretation der Haltung der arabischen und tschechoslowakischen Seite skizziert. Die Stereotype, die beide Seiten voneinander vertraten, decken den Bereich ihrer Werte auf. Es folgt ein Kapitel über die tschechoslowakische Politik der Stipendienvergabe. Doch waren Regierungsstipendien nicht die einzige Art und Weise zur Erlangung von Studienmöglichkeiten in der Tschechoslowakei. Stipendien wurden auch von örtlichen Studentenorganisationen, aber auch von arabischen kommunistischen Parteien und arabischen Regierungen vergeben. Eine wichtige Gruppe unter den arabischen Studenten in der Tschechoslowakei bildeten all jene, die sich das Studium selbst finanzierten. Sie überwogen im Laufe der 1960er Jahre zahlenmäßig die Stipendiaten. In den arabischen Ländern war nämlich das Interesse gewachsen, in den europäischen Ländern Hochschultitel zu erwerben, und die Wahl der Tschechoslowakei war von mehreren Faktoren beeinflusst. Neben dem großen Prestige, dessen sie sich dank Waffen- und materieller Lieferungen erfreute, spielte auch das Bewusstsein eine Rolle, dass das Studium in der Tschechoslowakei weitaus billiger war als in Westeuropa. Im zweiten Teil dieses Beitrags werden in einzelnen Unterkapiteln vor allem das Studium, das Alltagsleben und Konflikte behandelt. Die Auswahl der Themenkreise ergab sich vor allem aus dem Charakter der Archivdokumente. Das Studium der arabischen Studenten wurde meistens durch mehrere Faktoren erschwert. Vor allem war es für sie schwer, die Sprachbarriere zu überwinden, und zwar trotz Absolvierung eines Sprachkurses. Ein weiterer Grund mag in der komplizierten Interpretation des Verhaltens der jeweils anderen Seite gelegen haben. Während die arabischen Studenten von den tschechoslowakischen Ämtern maximales Entgegenkommen erwarteten, stießen sie auf der Gegenseite auf Unverständnis. Ihre Kommunikation wurde für arrogant und ihre Forderungen für übertrieben gehalten. Die tschechoslowakische Seite war auch von ihrem großen politischen Engagement überrascht. Dieses versuchte sie, mit Hilfe der Studentenverbände zu korrigieren. Letztere durchbrachen zum Teil die Isoliertheit der arabischen Studenten, doch betraf dies lediglich die Verbandsleitung. Die meisten Araber pflegten nur mit ihren Landsleuten engen gesellschaftlichen Kontakt. Ihre Parties in den Studentenwohnheimen sowie offizielle Aktionen des Studentenverbandes verliefen im Geiste der arabischen Kultur. Ihr Leben in Prag war auch durch die politische Entwicklung in ihren Heimatländern geprägt, und zwar vor allem durch die Mitarbeiter der arabischen Auslandsvertretungen, die sie systematisch kontrollierten.

klíčová slova: Students; Czechoslovakia after 1948; Communism; Arabs; identity; everyday life; cultural history

157 x 230 mm
vychází: 2 x ročně
cena tištěného čísla: 150 Kč
ISSN: 0323-0562
E-ISSN: 2336-5730

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