Právněhistorické studie / Legal History Studies (Charles University journal; below referred to as PHS or Journal) is a scientific journal listed in the international prestigious database SCOPUS. The journal is published by Charles University in Prague under the guarantee of the Department of Legal History of the Faculty of Law of Charles University. It is published by the Karolinum Press. The journal focuses on the field of legal history and related topics.
Issue 1 of the Journal was published by the Czechoslovak Academy of Sciences Publishing in June 1955. The Journal was initially published by the Cabinet of Legal History of the Czechoslovak Academy of Science (CSAV), later by the Institute of State and Law (CSAV) and then by the Institute of Legal History of the Faculty of Law of Charles University.
PHS is issued three times a year in April, August, and December and it presents original scientific works/papers as well as reviews, annotations and news from the scientific field of legal history. It also introduces annotated texts of a legal history nature. PHS accepts manuscripts from domestic as well as foreign authors. Manuscripts submitted by foreign authors are published in original language, namely in English, Slovak, German, French, Italian or Polish.
PHS (ISSN 0079-4929) is registered in the Czech national ISSN centre (supervised by the State Technical Library). The Journal is registered by the Ministry of Culture of the Czech Republic according to Act No. 46/2000 Sb., on Rights and Liabilities for the Publishing of Periodicals and Change of Some Acts (Press Act), and it is allocated with registration number of periodical press MK E 18813.
PHS is an open journal and ensures open access to scientific data (Open Access). The entire content is released as open to the public on the web pages of the journal.
The journal is archived in Portico.
PRÁVNĚHISTORICKÉ STUDIE, Vol 45 No 2 (2015), 40–61
Soudnictví v neuherských zemích Rakouského císařství v době předbřeznové
Boris Šalak
published online: 30. 05. 2016
abstract
Die Gerichtsorganisation in den nichtungarischen Ländern des österreichischen Kaisertums im Vormärz Diese Studie befasst sich mit der Gerichtsorganisation in den nichtungarischen Ländern des österreichischen Kaisertums im Vormärz. Es handelt sich um die Zeit zwischen der Konsolidierung der habsburgischen Monarchie nach dem Ende der napoleonischen Kriege und dem Revolutionsjahr 1848, beziehungsweise der grundlegenden Reform des Gerichtswesens im Jahre 1850. Die vormärzliche Gerichtsorganisation hatte ihre Grundlage in den Reformen des josephinischen Dezenniums, jedoch ihre Gestalt wurde in manchen Ländern im Laufe der Zeit wesentlich verändert. Das Ziel dieser Arbeit ist die eingehende Beschreibung der vormärzlichen Gerichtsorganisation nicht nur in den böhmischen Ländern, sondern auch in den anderen Ländern der Monarchie. Das vormärzliche Gerichtssystem hatte drei Instanzen. Die Zivilgerichte der ersten Instanz waren in erster Linie die Ortsgerichte. In den sog. alten Provinzen waren es die Magistrate der Städte und die Patrimonialgerichte (Justizämter). In den neuen Provinzen, d. h. in den Ländern, welche nach dem Ende der napoleonischen Kriege (wieder) erworben wurden, wurde die Funktion von Ortsgerichte von Patrimonialgerichten und landesfürstlichen (staatlichen) Gerichten ausgeübt. Eine besondere Stellung hatten das Lombardo-Venezianische Königtum und Dalmatien, wo die Gerichtsbarkeit nur von landesfürstlichen Gerichten ausgeübt wurde. Neben den Ortsgerichten existierten auch die privilegierten Gerichte (Landrechte, Lehengerichte, Berggerichte, Merkantil und Wechselgerichte). Die Gerichte der zweiten Instanz waren die allgemeinen Appellationsgerichte. Diese staatlichen und vollbürokratisierten Gerichte waren für die Entscheidungen über Rechtsmittel gegen Entscheidungen fast aller Gerichte erster Instanz in ihrem Sprengel zuständig. Die dritte Instanz war die Oberste Justizstelle. Das Strafgesetz über Verbrechen und schwere Polizeiübertretungen unterschied zwischen den Verbrechen und den schweren Polizeiübertretungen. Die Verbrechen wurden in der ersten Instanz durch die Kriminalgerichte verfolgt. Die zweite Instanz waren die Oberkriminalgerichte, deren Funktion von allgemeinen Appellationsgerichten ausgeübt wurde. An der Spitze stand die Oberste Justizstelle. Die josephinische und vormärzliche Gerichtsorganisation wurde häufig als erste moderne Gerichtsorganisation auf unserem Gebiet bezeichnet. Auf der anderen Seite wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit erst im Jahre 1850 beseitigt.
Soudnictví v neuherských zemích Rakouského císařství v době předbřeznové is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
240 x 170 mm
periodicity: 3 x per year
print price: 250 czk
ISSN: 0079-4929
E-ISSN: 2464-689X