Právněhistorické studie / Legal History Studies (Charles University journal; below referred to as PHS or Journal) is a scientific journal listed in the international prestigious database SCOPUS. The journal is published by Charles University in Prague under the guarantee of the Department of Legal History of the Faculty of Law of Charles University. It is published by the Karolinum Press. The journal focuses on the field of legal history and related topics.
Issue 1 of the Journal was published by the Czechoslovak Academy of Sciences Publishing in June 1955. The Journal was initially published by the Cabinet of Legal History of the Czechoslovak Academy of Science (CSAV), later by the Institute of State and Law (CSAV) and then by the Institute of Legal History of the Faculty of Law of Charles University.
PHS is issued three times a year in April, August, and December and it presents original scientific works/papers as well as reviews, annotations and news from the scientific field of legal history. It also introduces annotated texts of a legal history nature. PHS accepts manuscripts from domestic as well as foreign authors. Manuscripts submitted by foreign authors are published in original language, namely in English, Slovak, German, French, Italian or Polish.
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PRÁVNĚHISTORICKÉ STUDIE, Vol 45 No 1 (2015), 151–159
Jaromír Čelakovský – 35 let v pražském městském archivu
Václav Ledvinka
published online: 14. 09. 2015
abstract
Jaromír Čelakovský – 35 Jahre im Prager Stadtarchiv Der Beitrag rekapituliert das Wirken von Prof. Jaromír Čelakovský (1846–1914) im Archiv der Hauptstadt Prag und stellt die grundlegende Frage, warum dieser bedeutende Rechtshistoriker volle 35 Jahre (von Beschäftigungsbeginn bis zur Pensionierung) im Dienst des Stadtarchivs und im Angestelltenverhältnis bei der Prager Gemeinde verblieb. Warum er ungeachtet seiner wissenschaftlichen und politischen Karriere, in der er unter anderem den Rang eines außerordentlichen und schließlich ordentlichen Professors erreichte, Mitglied der Akademie und weiterer wissenschaftlicher Gremien war sowie mehrfach einen Sitz im Landtag bzw. Reichsrat eroberte, zwanzig Jahre lang Adjunkt des Stadtarchivars und anschließend vier Jahre zweiter Stadtarchivar blieb. Warum er auch nach Erlangung der ordentlichen Universitätsprofessur noch zehn Jahre lang das Amt des Stadtarchivars beibehielt, obwohl ihm erst bei seiner Pensionierung der prestigeträchtigere Titel des Archivdirektors zuerkannt wurde. Die existenziellen (finanziellen) Gründe, die zunächst eine wichtige Rolle spielten, rückten im Laufe der Zeit in den Hintergrund. Ein größeres Gewicht hatten also offensichtlich die praktischen Vorteile sowie die Forschungsmöglichkeiten, die die Tätigkeit im Stadtarchiv mit sich brachte. Die Verwaltung der Stadt Prag ließ ihren Archivaren beträchtlichen Raum für ihre eigenen Forschungsaktivitäten und für großzügige Projekte im Bereich der Herausgabe historischer Quellen und der Stadtgeschichtsforschung. Das Prager Stadtarchiv war eine günstige Basis für die praktische Umsetzung dieser Aufgaben (so bot es ein gut ausgestattetes Arbeitsumfeld, ermöglichte regelmäßige und zahlreiche Studienreisen, erleichterte die Entlehnung wichtiger Archivalien aus den Provinzstädten nach Prag, ihre sichere Aufbewahrung, Vervielfältigung und Bearbeitung, und erlaubte die Durchführung von Seminaren und Übungen mit Studenten direkt im Archiv usw.). Diese Möglichkeiten wurden allerdings nur dank der Tatsache geschaffen, dass an der Spitze des Archivs von Beginn die Persönlichkeiten standen, deren wissenschaftliche Bedeutung über die Schwelle des Archivs und die Grenzen der Stadt Prag hinausreichte. Es handelte sich um Persönlichkeiten, die sich bei den Vertretern des Prager Rathauses wie auch der zeitgenössischen tschechischen nationalen Politik allgemeinen Ansehens erfreuten. Jaromír Čelakovský war in dieser Hinsicht der Vollender der von dem Herausgeber historischer Quellen (und Dichter) Karel Jaromír Erben und seinem Archivchef und Vorgänger, Universitätsprofessor Josef Emler, begründeten Tradition. Das Prager Stadtarchiv war zu Zeiten Prof. Čelakovskýs einer der strategischen Punkte im Netz der damaligen tschechischen wissenschaftlichen, kulturell-gesellschaftlichen und politischen Institutionen. Es war eines der Zentren derjenigen Beziehungen und Verbindungen, aus denen der Prozess der nationalen Emanzipation der tschechischen Gesellschaft erwuchs und in denen er um das Jahr 1900 seinen Höhepunkt fand.
Jaromír Čelakovský – 35 let v pražském městském archivu is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
240 x 170 mm
periodicity: 3 x per year
print price: 250 czk
ISSN: 0079-4929
E-ISSN: 2464-689X