Kašperskohorská městská správa a soudnictví za třicetileté války

Stadtverwaltung und Gerichtswesen in Bergreichenstein zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges Vorliegende Fallstudie stellt einen Umriss der Stadtverwaltung und des Gerichtswesens in der königlichen Bergstadt Bergreichenstein in der Zeit dar, die durch den Verlauf des Dreißigjährigen Krieges, also durch die Jahre 1618 und 1648, abgegrenzt wurde. Im Vordergrund hiesiger Kommunität stand, ähnlich wie in anderen königlichen Städten, zwölfgliedrige Ratsversammlung, die sich ungefähr nach einem Monat wechselte, samt des Primas, in der Funktion des Bürgermeisters, als auch das viergliedrige Korps der (Gemeinde-) Ältesten. Alle zusammen amtierten im Bergreichensteiner, in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbautem Rathaus und verfügten gleichfalls über das Halsgericht. Erneuerung des Stadtrats, die während des Dreißigjährigen Krieges noch weniger regelmäßig als in Friedenszeiten war, führte der Oberste Münzmeister durch, unter dessen Obedienz die Stadt rechtlich gehörte. Die Ratselite stellten hier die Angehörigen der höheren ökonomischen Schicht dar, besonders traditionelle Wappenbürger-Familien der Weißenregner von Weissenfeld und Anbanter von Rozndorf, eventuell noch einige weitere, vor allem die Familie Zmut. In den Kriegsjahren kam es nur zu minimalen Veränderungen in der Zusammensetzung der Ratsherren und zur Durchdringung der neuen Personen. Wichtige Persönlichkeiten waren auch hier die Stadt/Ratschreiber und eine bedeutende Rolle (nicht nur bei der Exekution des Besitzes der Schuldner) spielte der Stadtrichter mit polizeilicher Kompetenz und mit einer Hilfskraft (sog. Richterboten). Einen königlichen, bzw. kaiserlichen Richter hatte Bergreichenstein nicht, weiteres Ratspersonal ist auch nich belegt. In der Stadt gab es ein Gefängnis und sogar eine Folterkammer, hiesiger steinerner Pranger aus dem Jahre 1630, der später als Gottesmarter diente, gehört dabei zu den wertvollsten Denkmälern aus dem behandelten Zeitabschnitt. Die Absenz von entsprechenden Quellen ermöglicht eine detaillierte Forschung Bergreichensteiner Kriminalität und des Halsgerichtswesens allerdings nicht.