AUC Philosophica et Historica (Acta Universitatis Carolinae Philosophica et Historica) is a multidisciplinary academic journal focused on the humanities with more than 50 years of tradition.
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AUC PHILOSOPHICA ET HISTORICA, Vol 1977 No 2 (1977), 39–60
Ke kritice maloměšťáctví a konzumního pojetí socialismu
Eduard Urbánek
DOI: https://doi.org/10.14712/24647055.2018.113
published online: 15. 01. 2018
abstract
Schon der XIV. Kongreß der KPTsch hat eine wichtige Aufgabe betont – im Kampf, gegen die kleinbürgerliche Konsumauffassung des Sozialismus alle Faktoren der sozialistischen Lebensführung zu mobilisieren. Will man das Kleinbürgertum sowie seine Ausdruckbasis richtig begreifen, muß man von der theoretischen Analyse des Kleinbürgertums ausgehen, wie sie Marx, Engels und Lenin dargebracht haben. Es handelt sich vor allem um die Zwiespältigkeit, Dopplezüngigkeit und Wankelmütigkeit der Kleinbourgeoisie sowohl in ökonomischer als auch in politischer Sphäre, in Ideologie, Moral und sozialer Psychologie. Die genannten fundamentalen methodologischen und theoretischen Aspekte der Klassikes werden hier an Rolle der tschechischen Kleinbourgeoisie appliziert. Die Wirkung des Kleinbürgertums ist von einer relativ zahlreichen Menschengruppe aus den Reihen der ehemaligen Kleinbourgeoisie bedingt sowie der an sie angeschlossenen Gruppen. Von außen her sind folgende Einflüsse zu nennen: Druck und Einfluß der kapitalistischen Propaganda, psychologischer und ideologischer Krieg des Kapitalismus gegen den Sozialismus; ein Krieg, der in erster Reihe auf Schüren und Beleben von kleinbürgerlichen Stimmungen, Haltungen und Vorurteilen ausgerichtet ist. Pragnante Charakterzüge weist auch die Tendenz zur Konsumdeformation des Sozialismus, die von einer weiteren negativen Eigenart der Kleinbourgeoisie begleitet wird – namlich von Bestrebungen, den Sozialismus für ihre kleinliche und beschrankte Auffassung von Verbrauch auszunützen und zu mißbrauchen. Die Konsumauffassung des Sozialismus ist eine Reduktion des Sozialismus zu Aufspeicherung und Verbrauch von materiellen Gütern und Genüssen; sie ist eine Reduktion des Lebens zu einem einzigen Lebensziel und -sinn. Sie bedeutet Prestigeverbrauch, passives oder gleichgültiges Verhaltnis zu Kultur, Kunst, Bildung, Entfaltung eigener Personlichkeit; sie bedeutet auch die Weigerung, für Mitmenschen und Gesellschaft zu arbeiten, einen selbstgefalligen Egoismus, das Sichzurückziehen in die private Sphäre, in den privaten Genuß. Alle fundamentale und wesentliche Charakterzüge der sozialistischen Lebensweise zu entfalten heißt, eine systematische Kritik auszuüben und einen systematischen Kampf gegen das Kleinbürgertum und die Konsumauffassung des Sozialismus zu führen sowie die Vorbilder dieser Auffassung – die gegenwartige kapitalistische Gesellschaft mit ihrem Kult des Massenverbrauchs als Selbstzweck – zu kritisieren.