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STUDIA PRAEHISTORICA XXVII

STUDIA PRAEHISTORICA XXVII

Archeologický atlas pravěké Evropy

Buchvaldková, MarieKošnar, LubomírKlír, TomášSláma, JiříBuchvaldek, MiroslavPopelka, Miroslav

hardcover, 724 pp., 1. edition
published: november 2007
ISBN: 978-80-246-0774-0
recommended price: 1460 czk

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summary

The maps in the Atlas show the spread of prehistoric cultures and location of important European sites from Palaeolithic Age to the end of the pre-Roman Iron Age. The work contains a total of 27 large European and more than 400 smaller, arranged according to time horizons, cultural developments, as well as particularly important and well investigated sites. Citations of the relevant technical literature are given for the sites of the different categories (settlement, fortification, grave find and graveyard, workplace, cult site, hoard etc.) and to all of the cultures. The map legends are in German and the remaining texts are in Czech, German, English and French language.
The idea and the concept of the Atlas originated with university professor Miroslav Buchvaldek, who passed away in 2002. The original information for the maps and the literature about the individual countries have been contributed by more than 80 prehistorians, often specialists for certain time periods. Most of them work in university institutes or other specialised institutions. The editorial compilation of th Atlas took place in context of a partnership betwee. the Archeological Institutes of the Universities of Prague and Vienna.
In view of its considerable chronological and geographical extent, as well as the number of academic contributors from nearly every state in Europe, the Atlas certainly comprises a singular work in the area of Prehistory. it presents and connects the current state of research within the individual countries. In this way, the Atlas offers a picture of the supra-regional overview of cultures and the settlement-historical development of Europe's early period. the Atlas to the Prehistoric Archaeology of Europe will therefore surely be a most welcome and useful reference text for all specialists and students. Beyond this, the Atlas should serve scholars of other human historical disciplines, as well as an archaeologically interested public, with answers to fundamental questions, such as the appearance, spread, and dating of prehistoric cultures in Europe.

table of contents

Úvod / Koncepce a struktura atlosu / Prof. Miroslav Buchvaldek (1930-2002)
Einführung / Zum Aufbau des Atlas / Zum Begründer des Archäologischen Atlas
Introduction / The construction of the Atlas / The Founder of the Archaeological Atlas
lntroduction / La structure de l'Atlas / Le Fondateur de l'Atlas Archéologique
Seznam spolupracovníků / Verzeichnis der Mitarbeiter
Časové horizonty / Zeithorizonte
Symboly a názvy zemí / Bezeichnungen der Länder
Země podle obvyklých německých názvů / Länder und Ländergruppen nach den üblichen Namen
Uspořádání zemí v textu / Reihenfolge der Länder und Ländergruppen im Texfeil
Zkratky / Verkürzungen
Mapy zemí a komentáře / Länderkarten und Kommentare
Maps of Lands and Commentaries / Cartes des pays et commentaires
Symboly na b-mapách / Die Symbole auf den b-Karten / Symbols on the b-maps / Les symboles sur les cartes b
Paläolithikum (PAL)
A, FL - Österreich + Liechtenstein
AL -Albanien
B, NL, L - Belgien + Niederlande + Luxemburg
BG - Bulgarien
CH - Schweiz
CZ - Tschechien
D - Deutschland
DK - Dänemark
E, P, AND - Spanien + Portugal + Andorra
F, MC - Frankreich + Monaco
FIN - Finnland
GB, IRL - Großbritanien + Irland
GR - Griechenland
H - Ungarn
H R, BIH - Kroatien + Bosnien und Herzegowina
I, RSM, V - Italien + San Marino + Vatican
LT, LV, EST - Litauen + Lettland + Estland
M - Malta
N - Norwegen
PL - Polen
RO, MD - Rumänien + Moldau
RUS, BY, UA, KZ - Russland + Weißrussland + Ukraine + Kasachstan
S - Schweden
SK - Slowakei
SLO - Slowenien
TR - Türkei
YU, MK - Jugoslawien + Makedonien
Literatura / Literaturverzeichnis
Rejstřík kultur / Kulturenregister
Rejstřík lokalit / Ortsregister

reviews

In den letzten Jahren ist eine Reihe von Atlanten erschienen, die die räumliche Verbreitung archäo¬logischer und historischer Erscheinungen darstellen. Unter sie ist auch der hier zu besprechende "Prähistorische Atlas" zu rechnen. Mit seiner Beschränkung auf die deskriptive Kartierung archäolo¬gischer Kulturgruppen setzt er jedoch die Schwerpunkte deudich anders als vergleichbare Werke. Der von J. PREUSS herausgegebene Band "Das Neolithikum in Mitteleuropa" (Wilkau-Hasslau 1996) etwa ist hinsichtlich der behandelten neolithischen archäologischen Erscheinungen wesentlich aus¬führlicher und beinhaltet auch Typentafeln zu den einzelnen Kulturgruppen. Dies hätte jedoch den Umfang und vermutlich auch das Machbare eines gesamteuropäischen Prähistorischen Atlas ge¬sprengt. Ebenso hat der kürzlich erschienene "Historische Atlas der antiken Welt" (= Der Neue Pauly Suppl. 3, hrsg. von A.-M. WITTKE, E. OLSHAUSEN U. R. SZYDLAK [Stuttgart 2007]) mit der Behandlung der mediterranen Welt zwischen dem 2. Jahrtausend v. Chr. und dem Frühmittelalter bereits zeitlich und geographisch andere Schwerpunkte gesetzt. Wie ältere, ähnlich ausgerichtete At¬lanten verfolgt er das Ziel, historisches Geschehen in seiner räumlichen Dimension sichtbar zu ma¬chen. Im Vergleich mit dieser Form historischer Atlanten wird deutlich, dass der Prähistorische Atlas möglichst wenig interpretieren, sondern zuvorderst dem Fachpublikum eine Orientierung an die Hand geben will, wo welche archäologische Kulturgruppen lokalisiert sind, wie sie datieren und welche wichtigen Fundorte ihnen zugeordnet werden. Um das Schlussfazit hier bereits vorwegzuneh¬men: Diese Aufgabe erfüllt er vorzüglich.
Der Atlas kommt in einem fadengebundenen, mit robustem Einband versehenen Buch; die Kar¬ten sind in einem Schuber aus starkem Karton verstaut, der daneben auch eine CD-ROM enthält. Die Ausführung ist hervorragend und der Preis von 60,- EUR vollauf angemessen. Die sorgfältige Ausstattung zeigt sich auch an Kleinigkeiten wie der Tatsache, dass drei Zeichenbänder in den Atlas eingebunden sind, ein unscheinbares, aber bei der Benutzung sehr nützliches Detail.
Der Atlas ist konsequent viersprachig, d. h. Texte und Abbildungsunterschriften sind in Deutsch, Tschechisch, Englisch und Französisch abgefasst. Entsprechend werden bei Kulturgruppen, die über Ländergrenzen hinweg reichen, im "Kulturenregister" (S. 678 ff.) alle landesüblichen Bezeichnungen aufgeführt, was den Wert dieses Index' als Nachschlagewerk ungemein erhöht.
Auf der beigelegten CD-ROM ist der Adas über eine einfache Browser-Oberfläche zugänglich (z. B. mittels Mozilla Firefox). Dies betrifft einerseits den gesamten Textteil, der als pdf-Datei abgelegt ist. Leider ist letztere Kennwort-geschützt, wodurch sowohl das Herausschneiden einzelner Textpassagen wie auch das Ausdrucken unterbunden werden. Eine Volltextsuche ist jedoch möglich, was bei der Suche nach beispielsweise bestimmten Fundorten prinzipiell sehr nützlich ist. Bedauerlicherweise scheint der Passwortschutz eine Indizierung der Datei zu verhindern, was die Suche bedeutend ver¬langsamt. Ferner enthält die CD-ROM die großformatigen Karten im jpeg-Format in einer Auf¬lösung von 150 dpi. Die Herausgeber sollten nach Meinung von Rez. erwägen, ob nicht künftig bei der geplanten Fortschreibung des Atlasses (S. X) der Online-Vertrieb eine Alternative darstellen wür¬de. Wenn dann die Karten in einem Standardformat (z. B. ESRI shape) abgelegt wären und damit die Kartierungen für weitere Bearbeitungen zur Verfugung stünden, würde das der Verbreitung des Atlasses sicherlich einen zusätzlichen Schub verleihen.
Doch bereits jetzt ist der hier besprochene Atlas zur Prähistorischen Archäologie Europas ein äu¬ßerst nützliches Werkzeug sowohl für Studierende wie auch für Wissenschaftler, um einen schnellen Einstieg in ein für sie zeitlich oder räumlich noch ungewohntes Terrain zu finden. Hervorzuheben ist das Bemühen der Herausgeber, alle Regionen Europas etwa gleichwertig zu erfassen. Darüber hinaus bietet sich der Atlas aufgrund seiner Indices und der möglichen Volltextsuche als Nachschla¬gewerk an. In beiden Funktionen erwies er sich für Rez. bereits als nützlich. Auch das Blättern in den Karten und Indices ist durchaus reizvoll. Angesichts seines moderaten Preises sollte der Atlas deshalb in keiner archäologischen Bibliothek fehlen.

Nils Müller-Scheeßel, Germania 87, 2009, 1. Halbband